Eine extreme Kältewelle mit teils kräftigen Schneefällen und eisigen Temperaturen bis -40 Grad Celsius hat im Winterhalbjahr 2023/2024 Scharen von Kormoranen aus Skandinavien in unsere Gegend ziehen lassen. Die schwarzen Vögel haben den Fischbestand unserer Gewässer erheblich reduziert, ja fast leergefressen. So wurden z. B. an den Buschmannseen in Lohne/Märschendorf über 50 Exemplare auf einen Haufen gesichtet, wo sich sonst nur vier bis fünf Kormorane aufhalten. Am Alfsee wurden sogar mehrere hundert und am Dümmer mehrere tausend Exemplare gezählt.

Berücksichtigt man, dass ein Kormoran etwa 400 – 500 g Fisch am Tag vertilgt, kann man sich ausrechnen, wann die Fischbestände eines Gewässers leergefressen sind. Hinzu kommen die zahlreichen Fische, die an den Bissverletzungen verenden oder wieder ausgewürgt werden, weil sie zu groß sind und der Kormoran die Beute nicht hinunterschlucken kann. So wurden alleine an den Buschmannseen an einem Tag an die 100 verendete Fische gefunden, die solche Verletzungen aufwiesen (siehe Foto). Leichte Beute sind vor allem die Besatzfische wie Karpfen, Schleien und Weißfische, die gerade im Winterhalbjahr neu eingebracht werden, denn die haben sich noch nicht an das Gewässer angepasst. Alleine in diesem Winterhalbjahr rechnet die NWA mit einem Schaden – verursacht durch die schwarzen Vögel – von 20.000 bis 30.000 Euro.

Dabei ist zu erwähnen, dass nicht nur die Angler geschädigt sind, sondern auch die übrige Vogelwelt, wie Fischreiher, Haubentaucher, Schwarzhalstaucher, Gänsesäger oder Eisvögel, die sich ebenfalls von Fischen ernähren.