Wie in den vergangenen Jahren bereitet der Lordsee auch in diesem Jahr wieder Probleme. Zwar hält sich die Verkrautung mit der Wasserpest in Grenzen, aber die Wasserlinsen bedeckten große Flächen des Sees und behinderten die Angelfischerei. Viel schlimmer ist aber die Anreicherung des Sees mit Biomasse, die sich in den darauffolgenden Jahren um so negativer auf die Wasserqualität auswirkt. Deshalb wurden umfangreiche Versuche unternommen, die Wasserlinsen zu entnehmen.
Das Absaugen und Abpumpen, auch mit einem gesäuberten Güllefass, wurde verworfen, weil die Pumpen dafür nicht geeignet waren. Geeignet erschien das Abschöpfen der Wasserlinsen mit dem Mähkorb eines Baggers des Unterhaltungsverbandes, der zu dem Zweck mit Kaninchendraht ausgelegt wurde. Der Draht verhinderte das Durchsickern der kleinen Linsen durch die weiten Zinken des Mähkorbes. Dazu mussten die Wasserlinsen allerdings in Ufernähe und Erreichbarkeit des Baggergreifarms verfrachtet werden.
Das Anblasen mit einem Laubbläser und Ziehen über die Wasseroberfläche mit einem Wasserschlauch brachte nicht den gewünschten Erfolg. So kam die Idee auf, die Linsen mit einer Schiebekonstruktion vom Boot aus an Land zu schieben. Der neue Elektromotor sollte die erforderliche Leistung haben, um das zu bewerkstelligen. Lange Rede kurzer Sinn besorgte sich der 2. Vorsitzende Jürgen Lindemann das nötige Material und baute aus Holzlatten, Abwasserrohren und Kaninchendraht eine 12 m breite Schiebekonstruktion. Zusammen mit Harry Ferch und Michael Hammermeister befestigte man die Vorrichtung vor den Bug des kleinen NWA-Bootes und siehe da, es funktionierte hervorragend, die Wasserlinsen damit in Ufernähe und Reichweite des Baggers zu schieben. So konnten etwa 2/3 der Linsen aus dem See entfernt werden. Allerdings war der Einsatz sehr zeitaufwendig und dauerte ganze zwei Tage.
Aber auch die anderen Maßnahmen haben dazu geführt, dass der niedrige Lordsee während der sehr niederschlagsarmen und heißen Jahreszeit bislang stabil geblieben ist und Fischsterben nicht zu verzeichnen waren. So wurden am Jahresanfang große Mengen Karpfen eingesetzt, die gründelnd das Wasser eintrüben und damit das Wachstum der Wasserpest unterdrücken. Die beiden Sandfänge wurden entleert und die Einläufe dauernd von Treibgut befreit, damit genug Frischwasser in den See strömt. Besonderer Dank dafür an Markus Quast, den Leiter der Jugendgruppe Bersenbrück, der zudem wöchentlich die Sauerstoff-, pH- und anderen Werte misst.
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